Ferienorte

der Jungfrau Region

Jungfrau Region – einzigartig, vielfältig

Ob beim Wandern oder Biken. Ob auf der Piste, der Loipe oder im Eisstadion. Ob auf einem Berggipfel oder in einem Museum. Ob beim Skifahren, Curling spielen, Langlaufen oder einer Schneeschuhtour. Ob für die Augen oder den Gaumen. Ob Entspannung total oder Adrenalin pur. Ob für Kinder oder Erwachsene. Ob bei Tag oder in der Nacht. Egal zu welcher Tageszeit. Ob bei schönem Wetter oder wenn es regnet und stürmt. Und egal ob in Grindelwald, Wengen, Mürren, Lauterbrunnen oder dem Haslital – die Jungfrau Region lebt von ihrer einzigartigen Vielfältigkeit.

Grindelwald

Jungfraujoch, First und Pfingstegg

In Grindelwald, im Dorf am Fuss des Eigers,  steht der modernste Terminal der Alpen – mit zwei Seilbahnen, Anschluss an den öffentlichen Verkehr sowie einem Parkhaus und Shoppingcenter. Der Eiger Express, die modernste 3S-Bahn der Welt, bringt pro Stunde maximal 2200 Gäste in nur 15 Minuten zur neuen Bergstation Eigergletscher auf 2328 m ü. M – und somit mitten ins Wandergebiet. Und hier können die Gäste direkt auf die Jungfraubahn Richtung Jungfraujoch – Top of Europe umsteigen, wo es einen Eispalast und den Aletschgletscher, den grössten Gletscher der Alpen, zu bestaunen gibt. Mitten im Dorf steht die Talstation der Gondelbahn Grindelwald – First. Die Wanderung von der Bergstation zum Bachalpsee gehört zu den absoluten Highlights. Auf First kommen auch Abenteurer*innen auf ihre Kosten. Der First Flyer und der First Glider sorgen für einen Adrenalinschub. Klein aber fein, das passt ganz gut zur Pfingstegg. Von Grindelwald aus mit einer Seilbahn in weniger als fünf Minuten erreichbar, befindet sich hier eine 725 m lange Rodelbahn sowie eine Fly-Line. Und auch eine imposante Gletscherschlucht ist in Grindelwald, nicht weit vom Dorfzentrum entfernt, besuchbar. 


Geschichte

Als Grindelwald brannte

Der 18. August 1892 geht als dunkles Kapitel in die Geschichte Grindelwalds ein. Es herrscht Gluthitze, der Regen hat sich mal wieder eine längere Auszeit gegönnt. Und dann zieht auch noch ein orkanartiger Föhnsturm auf. Als das Dach des Gasthofs Bären Feuer fängt, geht es plötzlich ganz schnell. Ein Haus nach dem anderen geht in Flammen auf. Grindelwald brennt lichterloh. Selbst die Sonne ist verdunkelt an diesem 18. August. 116 Gebäude fallen innert zwei Stunden den Flammen zum Opfer. Mehr als 400 Einheimische werden beim Brand von 1892 obdachlos.

Das Drama am Eiger

«Wenn die Wand zu machen ist, machen wir sie – oder bleiben drin!» Diese Aussage von Edi Rainer und Willy Angerer 1936 über die Eigernordwand bewahrheitet sich für die beiden – sie bleiben drin. Aus dem Erstbesteigungsversuch im Sommer 1936 wird das wohl bekannteste Drama der Eigernordwand. Gemeinsam mit Andreas Hinterstoisser und Toni Kurz aus Deutschland kommen die beiden Österreicher in der Wand um. 1938 ist die Durchsteigung der Eigernordwand dann Tatsache.

Haslital

Der Alpen tower, die Grimselwelt – und Sherlock Holmes 

Hoch über dem Haslital, auf 2250 m ü. M, steht majestätisch der Alpen tower. Die 360-Grad-Panoramasicht ist einmalig. Von hier sind bei gutem Wetter 401 Berggipfel zu sehen. Zudem punktet der Hasliberg mit vielen kinderfreundlichen Angeboten. Unter anderem zwei Zwergenwege und ein Kugelweg machen ihn zum Familienparadies. Aber auch die Grimselwelt ist Teil des Haslitals. Aus insgesamt acht Speicherseen wird hier Strom produziert. Einer davon ist der Gelmersee. Er ist von Handegg mit der Gelmerbahn erreichbar. Mit einer Steigung von 106 Prozent ist sie die steilste offene Standseilbahn Europas. Die Aareschlucht in Meiringen und die Gletscherschlucht Rosenlaui im unberührten Reichenbachtal gehören ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten im Haslital. Und für Fans von Sherlock Holmes ist der Besuch des Reichenbachfalls ein Muss. Eine Nostalgiebahn mit originalgetreuen Holzwagen fährt dem Wasserfall entlang nach oben. Zum Punkt, wo Sherlock Holmes in seinen finalen Showdown in den Tod stürzte. Dem berühmten Meisterdetektiv von Autor Sir Arthur Conan Doyle ist in Meiringen zudem ein Museum gewidmet. 


Geschichte

Das erste Gasthaus der Schweiz

Inmitten karger Felslandschaft und über dem türkisblauen Grimselstausee steht das altehrwürdige Grimsel-Hospiz. 1142 wurde es als erstes Gasthaus des Landes urkundlich erwähnt. 1852 musste es, nach Brandstiftung durch den Wirt, neu errichtet werden. Der Bau der grossen Wasserkraftwerke in diesem Gebiet führte zu starken baulichen Veränderungen. So musste das alte Hospiz um 1930 dem Ausbau des Stausees weichen. Als Ersatz erstellten die Kraftwerke 1932 auf dem höher gelegenen Felskopf zwischen den beiden Staumauern ein neues Gasthaus. Bei der Eröffnung sorgte es als erstes elektrisch beheiztes Hotel Europas für Furore. Nach einem kompletten Umbau zwischen 2008 und 2010 ist aus dem ehemals trutzigen Bergarbeiter-Domizil ein äusserst geschmackvoll eingerichtetes Hotel geworden.

Die erste alpine Luftrettung der Welt

Am 18. November 1946 startet in Wien eine amerikanische Dakota C-53 mit zwölf Passagieren zu einem Flug nach Pisa. Nach einer Zwischenlandung in München entscheidet der Pilot über die Schweizer Alpen zu fliegen – und schätzt dabei die Höhenverhältnisse falsch ein. Da die Maschine zu tief fliegt, streift sie mit 280 km/h auf einer Höhe von 3350 Metern den Gauligletscher. Sie schlittert durch den hohen Schnee, an Gletscherspalten vorbei und kommt letztlich zum Stillstand, ohne dass es lebensgefährliche Verletzte gibt. Die Besatzung kann mit dem noch intakten Funkgerät einen Notruf absetzten. Jedoch weiss niemand, wo sich das Flugzeug befindet. Durch einen Zufall entdeckt erst nach Tagen ein B-29 Suchflugzeug das Wrack der Dakota. Endlich können die Rettungsarbeiten beginnen. Sie werden als grösste Rettungsaktion in den Alpen in die Geschichte eingehen. Nachdem verschiedene Versuche amerikanischer Gebirgsjäger, die Unfallstelle zu erreichen, gescheitert sind, übernimmt ein Schweizer Hauptmann das Zepter und koordiniert die Rettungsaktion aus der Luft – die Geburtsstunde der Rettungsfliegerei in den Alpen. Alle Insassen der Dakota können nach sechs Tagen vom Gletscher gerettet werden. Die Medien feiern die Rettungskräfte als Helden.

Das Haslital im Laupenkrieg

Im 13. Jahrhundert war die Kirche von Meiringen im Besitz des deutschen Kaisers und damit reichsfrei. Im Jahre 1275 schloss das Hasli ein Bündnis mit der Stadt Bern. Nach dem Verlust der Reichsfreiheit 1310 übernahm die Stadt Bern 1334 die Pfandschaft. Das Haslital wurde bernisches Untertanenland. Es stellte im Laupenkrieg 1339 ein Kontingent von 300 Mann. Während der Reformation dominierten im Haslital die Altgläubigen, was Bern nicht duldete und die Reformation erzwang. Zur Zeit der Helvetik wurde das Haslital ein Teil des Kantons Oberland. Nach der Mediationsverfassung entwickelte sich die neue Ordnung nur langsam. 1833 wurde die Landschaft Hasli zum Amtsbezirk Oberhasli mit den sechs Gemeinden Gadmen, Guttannen, Meiringen, Innertkirchen, Hasliberg und Schattenhalb. Politische Ruhe kehrte erst mit der Bundesverfassung von 1848 ein.

Fact
Mit dem Begriff Oberhasli unterschieden die Berner Machthaber wohl das Hasli an der Aare vom Hasle bei Rüegsau oder Hasli bei Riggisberg, die beide tiefer lagen.

Wengen

Die Lauberhornabfahrt, der Royal Ride – und kaum Autos 

Was für eine Strecke! Das können wir von der schönen Zugfahrt behaupten, welche von Grindelwald über die Kleine Scheidegg nach Wengen führt. Oder aber von der berühmt-berüchtigten Lauberhornabfahrt. Ihr verdankt das Dorf am Fuss der Jungfrau seine Berühmtheit. Schnell gefahren wird hier aber nur im Winter auf der Skipiste, denn Wengen ist nur mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Autos verkehren im Dorf nur ganz wenige. Im Sommer kannst du die längste Weltcupabfahrt der Welt zu Fuss bezwingen. Und Wengen ist auch etwas für Königinnen und Könige – oder solche, die sich einfach mal königlich fühlen wollen. Royal Ride nennt sich die Fahrt auf dem Freiluft-Balkon der Luftseilbahn Männlichen – Wengen. Oben angekommen führt der Royal Walk von der Bergstation auf den Gipfel des Männlichen – zur Aussichtsplattform in Form einer Krone. 


Geschichte

Die unsichtbare Fahne

Der Name Jungfrau wird erstmals im Jahr 1577, in Thomas Schöpfs «Chorographia ditionis Bernensis» erwähnt. In diesem Werk macht der Autor die Feststellung, dass die Jungfrau ein von ewigem Schnee und Eis starrender Berg, daher völlig unzugänglich sei – und die Einwohner deshalb den Namen gleichsam von einer unberührten Jungfrau herleiten. Es ist aber die Jungfrau, die am 3. August 1811 – von den Brüdern Johann-Rudolf und Hieronymus Meyer aus Aarau und den Walliser Bergführern Joseph Bortis und Alois Volken – als erster Viertausender der Schweiz bezwungen wird. Am 1. August 1811 steigen die Meyers, gemeinsam mit den im Lötschental angeheuerten Gemsjägern, über die Lötschenlücke zum Konkordiaplatz auf – und gelangen so von Süden her zur Jungfrau. Über die heutige Normalroute erreichen sie den Gipfel. Die Erstbesteiger stecken zum Beweis ihres Erfolgs eine Stange mit einem schwarzen Leinentuch in den jungfräulichen Gipfelschnee. Blöd nur, dass die Fahne vom Tal her nicht sichtbar ist. Ergo gibt es keinen Beweis. Die Gesellschaft glaubt nicht an den Erfolg. Ein Jahr später, am 3. September 1812, wiederholen die beiden Gemsjäger zusammen mit Gottlieb, dem Sohn von Johann-Rudolf, die Besteigung. Nun ist die gehisste Fahne vom Tal aus zu sehen – und dies noch bis 1842.

Mendelssohn und die Skizze der Jungfrau

Insgesamt viermal bereist der deutsche Komponist, Organist und Pianist Felix Mendelssohn die Schweiz. Bei seinem Besuch im August 1842 entsteht die bekannte Skizze von Wengen und der Jungfrau. An der Stelle, wo diese entstand, steht heute ein Denkmal. Und auch musikalisch ist Wengen nach wie vor fest mit Mendelssohn verbunden. Jedes Jahr findet die Mendelssohn Musikwoche statt. Dann finden in der reformierten Kirche Wengens ihm zu Ehren während einer Woche diverse Konzerte statt.  

Lauterbrunnen

Das Tal der 72 Wasserfälle 

Der 297 Meter hohe Staubbachfall ist das Wahrzeichen von Lauterbrunnen – und der höchste freifallende Wasserfall der Schweiz. Sogar der weltbekannte Dichter Johann Wolfgang von Goethe liess sich vom imposanten Wasserfall inspirieren und verfasste 1779 das Gedicht «Gesang der Geister über den Wassern». Ähnlich erging es 1911 dem damals 19-jährigen J.R.R. Tolkien, als er im Lauterbrunnental unterwegs war. Kaum jemand weiss, dass er sich hier seine Inspirationen für die Landschaften von «Der Herr der Ringe» geholt hat. Und tatsächlich: Wer die Bücher und Verfilmungen kennt, fühlt sich im Lauterbrunnental immer mal wieder nach Mittelerde versetzt. Neben dem Staubbachfall verdienen auch die Trümmelbachfälle besondere Erwähnung. Die zehn Gletscher-Wasserfälle im Berginnern sind mit einem Tunnel-Lift zugänglich. Sie gelten als die grössten unterirdischen Wasserfälle Europas. Und auch der mit 417 Metern höchste Wasserfall der Schweiz – der Mürrenbachfall – befindet sich im Lauterbrunnental. Neben dem Staubbachfall, den Trümmelbachfällen und dem Mürrenbachfall prägen 69 (!) weitere Wasserfälle das Bild des Lauterbrunnentals. 


Geschichte

Die berühmte Glocke

Das Lauterbrunnental untersteht früher wirtschaftlich, gerichtlich und – als Teil der Pfarrei Gsteig bei Interlaken – auch kirchlich der Klosterherrschaft. 1487 errichten die Talbewohner ihre erste Kirche, ohne Erlaubnis der Pfarrei Gsteig. Von den Angehörigen im Lötschental werden sie tatkräftig unterstützt. Bereits fünf Jahre vor Baubeginn wird die Lötscherglocke gegossen. Zu Fuss wird die 200 Kilogramm schwere Glocke über die Wetterlücke getragen. Beim Abbruch der alten Kirche 1830 wird das Traggerüst gefunden, mit dem dieser Transport bewältigt wurde. Am unteren Rand wird die Glocke dabei beschädigt, weil sie bei den besonders steilen Passagen wahrscheinlich geschleift werden musste. Sie steht heute im Talmuseum.

Die Pest

Im Jahre 1669 wütet die Pest im Lauterbrunnental. Innerhalb von vier Monaten sterben 360 der 580 Personen, die das Tal damals bewohnen.

Auf den Spuren von James Bond 

Mürren (1650 m ü. M.) ist der höchstgelegene, ständige bewohnte Ort im Berner Oberland – und autofrei. Der Bond-Film «Im Geheimdienst ihrer Majestät» aus dem Jahr 1969 wurde hier gedreht. Der Erfolg des Films prägt bis heute das Dorf am Fuss des Schilthorn. Die Top Spots in Mürren sind das 360-Grad-Drehrestaurant auf dem Gipfel des Schilthorns und der Thrill Walk. Der Felsensteg auf Birg sorgt vor den Augen von Eiger, Mönch und Jungfrau für Nervenkitzel. Und auch die Standseilbahn auf den Allmendhubel, den Hausberg von Mürren sowie die Fahrt mit der Bahn von Mürren auf die Grütschalp gehören in Sachen Panorama zu den absoluten Highlights in der Jungfrau Region. 


Geschichte

Ein Zufluchtsort für Soldaten

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beherbergt Mürren die ersten britischen Touristen. 1910/11 ist die Mürrenbahn erstmals auch im Winter durchgehend in Betrieb. Doch nach Ausbruch des ersten Weltkriegs kommt der Tourismus zum Erliegen. Der Entscheid, britische Soldaten in Hotels und Chalets zu internieren, entpuppt sich für Mürren als Glücksfall. Diese bringen nämlich ihre Skiausrüstungen mit und verwandeln das Dorf in ein wahres Skimekka. Nach der Rückkehr in ihre Heimat erzählen die ehemals Internierten von ihren Wintererlebnissen in Mürren – und machen den Ort so auf der ganzen Insel bekannt.

Der erste Slalom der Geschichte

«Hier setzte Arnold Lunn 1922 den ersten Slalom und organisierte 1931 die ersten Weltmeisterschaften in Abfahrt und Slalom», steht auf einer Gedenktafel in Mürren. Ja, der Brite Sir Arnold Lunn ist eng mit der Geschichte des modernen Slaloms und Mürrens verbunden. Auch er – wegen eines Kletterunfalls als untauglich befunden – landet während des ersten Weltkriegs in Mürren. Hier betreut er kranke und verletzte britische Soldaten und Offiziere. Ebenso unterhält er die Internierten mit Skikursen und Wettbewerben. Und er kämpft für die Anerkennung des alpinen Skirennsports – mit Erfolg.