Tierische Begegnungen in der Jungfrau Region

Wer guckt denn da aus dem Gebüsch?

Die Jungfrau Region begeistert nicht nur mit atemberaubenden Gipfeln, tiefen Tälern und einem spektakulären Panorama – sie ist auch ein echtes Paradies für Tierliebhaber*innen. Zwischen wilden Felswänden, blühenden Alpenwiesen und stillen Wäldern lebt eine vielfältige Tierwelt. Wer mit offenen Augen wandert, dem kann es passieren, dass plötzlich ein Murmeltier pfeift, eine Gämse flink den Hang hochklettert oder hoch oben ein Steinadler seine Kreise zieht. Drei besonders faszinierende Tiere stellen wir dir hier vor – und verraten, wie du ihnen vielleicht ganz nah kommst (ohne zu stören!).

Murmeltiere – Die Alpen-Wächter mit Pfiff

Murmeltiere sind echte Sympathieträger. Die rundlichen Nager leben in grossen Familienverbänden in selbstgebauten Höhlen, meist oberhalb von 1'500 Metern. Besonders rund um die Kleine Scheidegg, den Männlichen oder im Gebiet der Gemmenalphornkette sind sie oft zu sehen – oder besser gesagt: zu hören! Denn ihr lauter Warnpfiff kündigt oft schon aus der Ferne an, dass sie dich entdeckt haben. Am aktivsten sind Murmeltiere von Frühling bis Herbst – den Winter verschlafen sie tief unter der Erde.
Fun Fact: Murmeltiere halten bis zu 7 Monate Winterschlaf – das bedeutet, sie verschlafen über die Hälfte des Jahres!



Kühe – Die gemütlichen Alpinist*innen

Kaum ein Bild prägt die Jungfrau Region stärker als friedlich grasende Kühe auf saftigen Alpwiesen. Mit ihrem sanften Wesen und den klingenden Glocken gehören sie untrennbar zur alpinen Landschaft. Besonders in Gebieten wie Wengen, Grindelwald oder auf der Kleinen Scheidegg trifft man sie von Frühsommer bis in den Herbst hinein. Wer auf einer Wanderung ein freundliches Muh hört, weiss: Hier ist die Schweiz ganz authentisch.
Tipp: Ungefähr im September kommen die Kühe im Rahmen des Alpabzugs von den Bergen runter in die Täler, eine erstklassige Gelegenheit sie geschmückt aus der Nähe zu sehen.
 
Fun Fact: Kühe haben beste Aussichten – sie können fast 330 Grad rundherum sehen, ohne den Kopf zu bewegen!





Ziegen – Die frechen Kletterkünstler* innen

Ziegen sind die heimlichen Stars der steilen Hänge der Jungfrau Region. Ihre unglaubliche Trittsicherheit und Neugier machen sie zu charmanten Begegnungen auf vielen Alpwanderungen, etwa rund um Mürren, Gimmelwald oder Meiringen. Besonders aktiv sind sie im Sommer, wenn sie auf Futtersuche kühne Kletterpartien unternehmen. Mit ihrer aufgeweckten Art bringen sie nicht nur Leben, sondern auch viele Lacher auf die Almen.
Tipp: Beim Ziegenhüten Steessiboden kannst du die grindelwalder Ziegen ganz persönlich kennenlernen. Mehr Infos unter diesem Link: Ziegensenntum Steessiboden - Jungfrau Region Tourismus AG
 
Fun Fact: Ziegen merken sich Gesichter – und bevorzugen freundlich wirkende Menschen!





Gämsen – Die Kletterkünstler*innen der Berge

Mit ihren gebogenen Hörnern und der wendigen Statur sind Gämsen perfekt an das alpine Leben angepasst. Sie leben bevorzugt in felsigem, steilem Gelände oberhalb der Waldgrenze – zum Beispiel rund um die Schynige Platte, das Lauterbrunnental oder oberhalb von Mürren. Am besten beobachtet man sie im Frühling und Herbst, wenn sie auf Futtersuche weiter nach unten kommen. Im Sommer ziehen sie sich oft in höhere, kühlere Lagen zurück. Die Chance eine Gämse zu beobachten, ist in den frühen Morgenstunden am höchsten.
Fun Fact: Gämsen können mit Leichtigkeit Hänge erklimmen, an denen man selbst auf allen Vieren scheitern würde.

Steinadler – Die Könige der Lüfte

Mit bis zu 2,3 Metern Spannweite gehört der Steinadler zu den eindrucksvollsten Tieren der Region. Man sieht ihn selten aus der Nähe – doch wer die Augen gen Himmel richtet, kann mit etwas Glück beobachten, wie er lautlos über die Bergketten gleitet. Besonders rund um das Lauterbrunnental, das Faulhorngebiet oder das Schilthorn gibt es Chancen, einen Adler zu sichten. Die beste Zeit dafür ist der späte Frühling bis in den Herbst hinein, wenn die Thermik stark genug ist.
Fun Fact: Im Sturzflug erreichen Steinadler Geschwindigkeiten von über 200 km/h – das ist Formel-1-Tempo mit Federn!

Tipp: Geführte Wildbeobachtung in Grindelwald

Wer den Wildtieren besonders nahekommen möchte, ohne sie zu stören, kann an einer geführten Wildbeobachtungstour in Grindelwald teilnehmen. Gemeinsam mit einem Jäger, einer Kamera und einem Fernrohr ausgestattet, geht es früh morgens los – mit der Chance, Gämsen, Steinböcke oder sogar Adler zu entdecken. Mehr Infos unter diesem Link: Geführte Wildbeobachtung - Grindelwald Tourismus

Fazit: Augen offen – Herz weit

Die Tierwelt der Jungfrau Region ist so vielfältig wie beeindruckend. Ob du Wanderfan, Naturfotograf*in oder einfach neugierig bist – mit ein bisschen Glück und Geduld kannst du unterwegs magische Momente mit den wilden Bewohnern der Alpen erleben. Denk immer daran: Beobachte mit Abstand, vermeide Lärm, und lass den Tieren ihren Raum. So trägst du dazu bei, dass diese Begegnungen auch in Zukunft möglich bleiben.