Unterwegs mit dem Samichlous
Seinen grossen Auftritt hat der Samichlous in vielen Ländern dieser Welt am 6. Dezember. In der Schweiz tragen ihm die Kinder ein «Samichlous-Versli» vor. Im Gegenzug erhalten sie Nüsse, Mandarinen, Schokolade und kleine Geschenke. Doch was macht der Samichlous vorher und nachher die ganze Zeit? Der Legende zufolge wohnt er am nördlichen Polarkreis. Wir aber haben ihn in der Jungfrau Region aufgespürt – und von ihm die Erlaubnis erhalten, uns an seine Fersen zu heften.
(Zu) süsser Glühwein
Ja, auch der Samichlous muss erst einmal in Weihnachtsstimmung kommen. Bei unserem Besuch ist er gerade mit dem Kochen von Glühwein in seinem Ferienhaus, einem herzigen Chalet im Haslital, beschäftigt. Ob er wegen unserer Kamera nervös ist? Auf jeden Fall passiert ihm bei der Zubereitung ein Fauxpas. Ja, auch wenn es der Samichlous gerne süss mag – das ist dann doch zu viel Zucker in seinem Glühwein.
Wetten, dass dein Glühwein besser schmeckt?
Zutaten für vier Gläser à 2 dl
- 2 Sternanise
- 4 Gewürznelken
- ½ Zimtstange
- 3 dl Wasser
- 2 Beutel Schwarztee
- 5 dl kräftiger Rotwein
- ca. 60 gr Rohzucker
- 2 EL Zitronensaft
- 2 Orangen
Zubereitung
Sternanise, Gewürznelken und Zimtstange im Wasser aufkochen. Ungefähr 10 Minuten ziehen lassen. Wasser zu den Teebeuteln giessen. 3 Minuten ziehen lassen. Teebeutel entfernen. Wein, Zucker und Zitronensaft dazugeben und nochmals kurz aufkochen.
Orangen halbieren. Eine Hälfte auspressen und Saft zum Glühwein geben. Restliche Orangenhälften in Scheiben schneiden und diese dritteln. Zum Glühwein geben. Nach Belieben süssen und heiss in hitzebeständigen Gläsern servieren.
Oder aber du folgst dem Rat vom Samichlous im Video – und besuchst das Glühweinfestival in Wengen.
Die verflixte letzte Kugel
Heute hat der Samichlous seinen grossen Tag. Heute wird er viele Kinderaugen zum Leuchten bringen. In der Schweiz ist es Brauch, dass der Samichlous am 6. Dezember die Kinder beschenkt. In seinem Chalet am Hasliberg füllt er deshalb Chlousesäckli um Chlousesäckli mit Nüssen, Mandarinen und Schokolade. Und er nutzt die Zeit auch gleich, um in den eigenen vier Wänden Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Der Samichlous dekoriert seine Wohnung mit Girlanden – und natürlich darf auch ein Weihnachtsbaum nicht fehlen. Unter ihn legt er bereits die ersten Päckli für den Weihnachtsabend. Mit viel Liebe schmückt er den Baum. Alles perfekt. Fast. Noch fehlt die letzte Kugel. Und da passiert das Missgeschick. Der Samichlous verfängt sich im Weihnachtsbaum, reisst ihn zu Boden – und darf noch einmal von vorne beginnen.
Ein Raclette im Schnee – vor Eiger, Mönch und Jungfrau
Alle Chlousesäckli sind verteilt. Alle Kinder reich beschenkt. Aber der 6. Dezember hat an den Energiereserven vom Samichlous gezehrt. Er gönnt sich eine Auszeit vom ganzen Weihnachtsrummel – und geht nach Mürren. Zum Schneeschuhwandern. Entspannung total? Nur fast. Auf dem Chänelegg Trail spürt der Samichlous seine alten Knochen. Doch zum Glück hat er keine Eile. Immer wieder hält er inne und geniesst die Aussicht. Im Rucksack mit dabei hat der Samichlous ein Raclette. Auf einem Bänkli bereitet er sich vor den Augen von Eiger, Mönch und Jungfrau die Schweizer Käsespezialität zu. Ein kulinarischer Leckerbissen vor eindrücklicher Bergkulisse – besser geht nicht. Möchtest auch du auf diesem Bänkli sitzen und die tolle Aussicht geniessen? Hier gehts zum Chänelegg Trail.
Geschenke kaufen am Weihnachtsmarkt
Auf der Rückreise vom Schneeschuhwandern legt der Samichlous in Lauterbrunnen einen Halt ein. Aus gutem Grund. Hier findet nämlich heute der Weihnachtsmarkt statt. Es ist ganz schön kalt im Tal der 72 Wasserfälle. Aber der Samichlous friert nur kurz. Bereits am ersten Stand erhält er einen feinen Punsch. Er geniesst ihn vor dem schön geschmückten Tannenbaum. Am Weihnachtsmarkt in Lauterbrunnen werden vor allem lokale Produkte angeboten. Von selbstgemachten Kerzen bis zu leckerem Glühwein. Von handgefertigtem Schmuck bis zu Käse von Bauern aus der Region. Der Samichlous nutzt die Gunst der Stunde und kauft gleich ein paar Geschenke für seine Liebsten. Weihnachten ist schliesslich nicht mehr weit. Ja, der Abstecher nach Lauterbrunnen hat sich mehr als gelohnt. Nicht nur wegen dem Weihnachtsmarkt. Allein die berühmte Kulisse mit der Kirche und dem Staubbachfall im Hintergrund ist einen Besuch wert, findet der Samichlous. Stimmst du ihm zu?
Ab auf die Piste
Darauf hat sich der Samichlous schon seit Tagen gefreut. Heute ist es soweit. Endlich kann er die Skipisten der Jungfrau Region unsicher machen. Aber wo? Der Samichlous hat die Qual der Wahl. Gleich vier Skigebiete hat er in der Jungfrau Region zur Auswahl. Er entscheidet sich für das Skigebiet Grindelwald-Wengen Bereits die Anreise ist ein Highlight. So einen modernen Terminal hat der Samichlous noch nie gesehen. Er fährt mit dem Eiger Express von Grindelwald Terminal zum Eigergletscher. Nur 15 Minuten dauert die Fahrt vorbei an der Eigernordwand – und schon ist er auf 2320 m ü. M, mitten im Skigebiet. Aber der Samichlous will noch höher hinaus. Er fährt mit dem Sessellift aufs Lauberhorn. Minuten später steht er im Starthaus der berühmt-berüchtigten Lauberhornabfahrt 3, 2, 1 – und los geht die rasante Abfahrt. Stilsicher zieht der Samichlous die ersten Kurven in den Schnee. Unterwegs ist er immer wieder überwältigt von der eindrücklichen Bergkulisse. Der Vormittag vergeht im Eilzugstempo. Und ja, Skifahren gibt Hunger. In der Chaletbar auf der Kleinen Scheidegg gönnt er sich zum Mittagessen eine feine Käseschnitte. Frisch gestärkt geht es danach wieder ab auf die Piste – mit einem Selfiestick. Ja, da haben die Leute ganz schön geschaut. Je länger der Nachmittag dauert, desto übermütiger wird der Samichlous. Er fährt rückwärts, probiert Tricks aus, springt über Schanzen. Bis passiert, was passieren musste. Der Samichlous stürzt...
Der Samichlous im Aprés-Ski
Der Samichlous hat Glück im Unglück – und den Sturz heil überstanden. Aber vom Skifahren hat er für heute genug. Ihm wurde aber erzählt, dass zu einem richtigen Skitag auch das Après-Ski gehört. Und so begibt sich der Samichlous in eine Bar, in Frankie's Bar. Er bestellt sich ein Bier, saugt die gute Stimmung auf. Alsbald bekommt auch er Lust, das Tanzbein zu schwingen. Und wenn der Samichlous erst einmal loslegt...
Er muss aber auch feststellen, dass er keine zwanzig mehr ist. Tanzen nach einem ganzen Tag auf den Ski, Sturz inklusive, das macht ganz schön müde. Der Samichlous gönnt sich eine Pause – und vergisst dabei fast etwas die Zeit. Bis ihn der Alarm seines Handys zurück in die Realität holt. Es ist Weihnachten – und in vielen Ländern dieser Welt warten die Kinder auf seine Geschenke. Hals über Kopf verlässt er die Bar. Aber er verspricht: «Das war nicht mein letzter Besuch in der Jungfrau Region. Ich werde wiederkommen. Versprochen. Zu schön ist es hier.»