Ein Ninja Warrior zu Gast in der Jungfrau Region

Unterwegs mit

Joel Mattli, Ninja Warrior

Vom Klettern in der senkrechten Felswand bis zur filigranen Handarbeit in der Klöppelstube. Von der Käseherstellung auf der Alp bis zur rasanten Fahrt mit einem Rodel. Das und mehr hat Ninja Warrior Joel Mattli in der Jungfrau Region erlebt.

«So many beautiful things to do in the Jungfrau Region». Das schreibt Joel Mattli am Ende seines viertägigen Aufenthalts in der Jungfrau Region auf Instagram. Was für «schöne Sachen» der Ninja Warrior bei uns alles erlebt hat, erfährst du in diesem Artikel, haben wir doch den 30-Jährigen bei seinem Besuch auf Schritt und Tritt begleitet.

Eigernordwand-Feeling

Und dann macht er – während andere mit der Höhenangst zu kämpfen haben – auf dem Gipfel des Rotstocks einen Kopfstand. Ja, gleich am ersten Tag geht es hoch hinaus, und ist der Ninja Warrior in seinem Element. Doch der Reihe nach. Wir treffen Joel Mattli am Bahnhof in Interlaken. Und mit ihm auch die beiden Bergführer von Outdoor Switzerland, die uns auf den Rotstock begleiten werden. Nach einem «guten Briefing» geht es zum Grindelwald Terminal – und dann mit dem Eiger Express hoch zum Eigergletscher. Rund 45 Minuten dauert auf dem Eiger-Trail der Zustieg zum Klettersteig. «Wie soll das gehen?» Joel Mattli schaut 360 Meter hoch, zum Gipfel des Rotstocks, am Fusse der berühmt-berüchtigten Eigernordwand. Es geht dann ziemlich einfach, zumindest für einen Ninja Warrior. «Der Einstieg auf den senkrechten Leitern ist imposant, aber zittrige Knie hatte ich nicht», erzählt Joel Mattli im Nachgang. Er schwärmt von der «traumhaften Aussicht» und schmiedet zusammen mit dem Bergführer bereits weitere Pläne. Vom Mittellegigrat ist die Rede, einer sehr anspruchsvollen Klettertour. Dann setzt er neben dem Gipfelkreuz, auf 2662 m ü. M. zum Kopfstand an und begibt sich, gesichert an einem Seil, an den Rand des Abgrunds – oder wenn der Ninja Warrior in ihm zum Vorschein kommt. Zurück zum Ausgangspunkt geht es danach auf der Westflanke. Und schon neigt sich der erste Tag in der Jungfrau Region dem Ende.

Mitarbeit bei der Käseherstellung

Morgenstund hat Gold im Mund. Heute ist um 6.30 Uhr Tagwache. Eine halbe Stunde später sitzen wir auf einem modernen E-Bike – hoch zur Alp Holzmatten. Ohne Frühstück, doch das hat seinen Grund. Rund eine Stunde würde die Fahrt dauern, hinaus aus dem Bergdorf, durch den Wald, auf die Alp. Aber wir stoppen immer wieder. Zu schön der Sonnenaufgang. Oben angekommen werden wir von Lori und Martin Haldimann erwartet, die seit über 40 Jahren jeden Sommer auf der Alp verbringen. Das «Zmorge» ist bereits aufgetischt. Wurst, Käse und weitere Milchprodukte von den Tieren auf der Alp, frischgebackenes Brot. Ein Älplerfrühstück wie es im Buche steht. Frisch gestärkt geht es danach an die Arbeit, zumindest für unseren Ninja Warrior. Er darf bei der Käseherstellung selbst Hand anlegen – und kommt dabei tatsächlich ein wenig an seine Grenzen. Etwa als er versucht, mit einem Tuch den Käsebruch von der Molke zu trennen. «Das war alles andere als einfach, auch weil die Molke unglaublich heiss war.» Die Arbeit ist aber auch kurzweilig, denn Älpler Martin Haldimann ist um keinen Spruch verlegen. «Ein Original, er hat für viele Lacher gesorgt», sagt Joel Mattli. Beim Formen und Pressen des Käses ist der Ninja Warrior wieder in seinem Element, ist doch bei dieser Arbeit Muskelkraft gefragt. Auch als es nach dem Salzen darum geht, die 10-Kilogramm-Laibe in den Käsespeicher zu transportieren. Demütig stellt er aber fest: «An die harte Arbeit, die dahintersteckt, denkt man beim Kauf von Käse im Laden nicht.»

Gegen Mittag geht es mit dem Mountainbike zurück ins Tal. Plötzlich ist das T-Shirt von Joel Mattli – nun ja – nicht mehr ganz sauber. «Scheisse», sagt er. Und er meint es wortwörtlich. «Ich habe einen Kuhfladen erwischt», später fügt er lachend hinzu: «Das Highlight des Tages.»

Joel Mattli

Ich wurde sogar schon als männliches Heidi bezeichnet.

JOEL MATTLI Ninja Warrior

Hotel mit Aussicht

Es ist erst 13 Uhr, als wir zurück in Grindelwald sind. «Wir haben schon so viel erlebt. Es fühlt sich an, als hätten wir bereits einen langen, intensiven Tag hinter uns.» Und so ist für den Rest des Tages Relaxen angesagt. Im Hotel Sunstar in Grindelwald, wo er während den vier Tagen in der Jungfrau Region logiert. Auf der Sonnenterrasse. Joel Mattli schwärmt aber auch von seinem Zimmer «mit einer beinahe 360-Grad-Sicht auf das umliegende Bergpanorama». Und vom feinen Essen im Adlerstübli. Am Abend wird ihm dann auch noch vor Augen geführt, wie schnell das Wetter in den Bergen umschlagen kann. «Erst gerade noch blauer Himmel – und Sekunden später zog ein Gewitter über Grindelwald. Das war krass.» Es ist aber auch das einzige Mal in den vier Tagen, dass die Sonne von Wolken verdeckt ist. Nur für ein paar Minuten. Danach zeigt sich das Wetter wieder von seiner schönsten Seite. Und dann erhält Joel Mattli für die Fortdauer des Trips auch noch Besuch. Von Raphael Schmid, einem Kollegen, den er vor rund zehn Jahren in der Rekrutenschule kennengelernt hat.


Eine andere Welt – und etwas für die Gehirnmuskeln

Und so ist auch am Morgen des dritten Tages kaum eine Wolke am Himmel zu sehen. Nach einem Frühstück mit Aussicht geht es mit dem Zug von Grindelwald via Zweilütschinen nach Lauterbrunnen. «Bereits ein erstes Highlight», widerfährt es Joel Mattli, während er mit seinem Handy die Szenerie festhält. Weiter geht es mit dem Postauto nach Isenfluh. «A secret spot – ein Geheimtipp», lässt er seine Follower*innen auf Instagram wissen, und posiert vor schönen Chalets. «Keine Menschen, eine andere Welt». Und das nur zwölf Fahrminuten von Lauterbrunnen entfernt. Mit einer kleinen, beinahe nostalgischen Luftseilbahn, die gemäss Webseite des Betreibers acht Personen oder einer Kuh Platz bietet, geht es hoch nach Sulwald. Und zu Fuss weiter zum Aussichtspunkt. Was für ein Panorama! Im Sulwaldstübli geniessen wir ein feines Mittagessen, ehe es zurück nach Lauterbrunnen geht. Anstrengend wird es auch am Nachmittag nicht, zumindest nicht körperlich, dafür werden die Hirnmuskeln von Joel Mattli strapaziert. In der Klöppelstube Lauterbrunnen werden wir bereits von «netten Damen» erwartet, um es in den Worten des Ninja Warriors zu schreiben. Die Spitzenklöpplerinnen treffen sich hier jeden Freitagnachmittag, um die alte Handarbeitstechnik am Leben zu erhalten. Joel Mattli ist konzentriert bei der Arbeit, kreuzt und verdreht die Klöppel, wie es ihm erklärt wird. Ein Armbändeli soll es werden. Einen Bruchteil davon wird es, wollen doch die beiden in Lauterbrunnen noch ein wenig Sightseeing betreiben. «Not so a secret spot», schreibt Joel Mattli zu seinem Instagram-Post vom Staubbachfall. Ein Tag der Gegensätze.

Erfrischende Gletscherschlucht – und rasante Rodelfahrt

Nach dem Besuch in der Klöppelstube haben wir uns am Vortag von Joel Mattli und Raphael Schmid verabschiedet. Bevor sie aus dem Hotel auschecken, nutzen sie aber die letzten Stunden in der Jungfrau Region noch in vollen Zügen. Sie besuchen die «erfrischende Gletscherschlucht Grindelwald», in der es auch an heissen Sommertagen angenehm kühl ist, ehe sie mit der Luftseilbahn hoch zur Pfingstegg fahren. Hier wartet eine 725 m lange Rodelbahn auf die beiden – und eine Fly Line, auf welcher sie sitzend, an einem an Rollen hängenden Gurtsystem durch die Baumwipfel gleiten.

Auf Wiedersehen

Dann sagt Joel Mattli auf Wiedersehen Jungfrau Region. Und er meint es wortwörtlich. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis er uns wieder besuche. Seine Social-Media-Follower sind ebenfalls beeindruckt von seinen Erlebnissen. «Ich wurde sogar schon als männliches Heidi bezeichnet.» Ein Highlight seines viertägigen Besuchs herauszupicken fällt ihm schwer. «Der Klettersteig», ist seine erste Antwort, die er sogleich wieder revidiert. «Das Käsen auf der Alp war neu für mich, ein einmaliges Erlebnis.» Aber auch das menschenleere Dorf Isenfluh erwähnt er. Ja, «so many beautiful things to do in the Jungfrau Region».

Mehr Informationen
Joel Mattli auf Instagram

@joelmattli

Fotos: Sina Fuchser und Raphael Maurer
Story: Raphael Hadorn
Sommer 2024

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